Signaturenlehre als Untergang der Homöopathie

Wikipedia fasst die Siganturenlehre wie folgt zusammen:

Die Signaturenlehre beruht auf der Grundannahme, dass sämtliche Erscheinungen und Wesen miteinander in Beziehung stehen. Sie bilden quer zu der Einteilung in Gattungen und Arten Verwandtschaftssysteme mit gleichartigen Eigenschaften. Etwas modifiziert, aber mit gleichen Folgerungen, bestand die Signaturenlehre unter den Vorzeichen des Christentums: Die Welt war von Gott vollkommen und auf den Menschen hin geschaffen. Die Signaturen waren somit auch Werk dieses Schöpfers. Dem Menschen kam es zu, diese Zeichen zu erkennen und richtig zu deuten.

Als Signaturen gelten unter anderem: Geruch, Geschmack, Farbe, Gestalt, Struktur, Beschaffenheit, Standort, Wachstumsphase und Lebensdauer. Diese werden verschiedenen Kategorien wie Elementen, Planeten oder Eigenschaften zugeordnet. Demnach hat eine bitter schmeckende Pflanze eine Beziehung zum Element Feuer, das mit der Sonne in Verwandtschaft steht und – unter anderem – Umwandlung und Anregung von Stoffwechselprozessen bewirkt.

Die Signaturenlehre ist nicht nur in Europa bekannt. In der chinesischen und auch der ayurvedischen Medizin existieren ausgearbeitete Systeme der Zuordnungen nach Signaturen. So werden etwa in der chinesischen Medizin Geschmack, Geruch, Farbe, Tages- und Jahreszeiten, Elemente, Organe, Sinnesorgane und Körperteile unter anderem zu einem diagnostischen Konzept verbunden. Dieses ermöglicht bei eindeutigen Krankheiten die Auswahl passender Heilmittel, die in einem ebenfalls komplexen Zuordnungsschema erfasst sind.

https://de.wikipedia.org/wiki/Signaturenlehre

Kommentar:

Bezeichnenderweise ist auf der Webseite von Jan Scholten keinerlei Hinweis auf die Signaturenlehre gegen Hahnemann zu finden. Derartige Theorien könnten potentielle Homöopathie Patienten von einer Behandlung bei ihm abhalten.

Stattdessen werden diese abstrusen Theorien in seinen Werken ausgiebig dargestellt.

Ein Überblick ist auf dieser Website zu finden:

https://www.naturmed.de/buch-autor/jan-scholten/

Dort werden diverse Systeme vorgestellt, wie die homöopathischen Mittel angeblich untereinander in ihrer Heilwirkung in Beziehung stehen. Das Periodensystem der Elemente hat er zuerst missbraucht, um angebliche Beziehungen der homöopathischen Mittel untereinander in ihrer Symptomatik für die Homöopathie zu erschließen.

Mit derartigen Ansätzen widerspricht er eindeutig Hahnemann. Letzterer hat von Beginn an gefordert, dass jedes neue homöopathische Mittel zuerst im Versuch am Gesunden zu prüfen ist und nicht durch Einordnung einiger Elemente in das Periodensystem auf andere zu schließen sei. Die katastrophalen Behandlungsmisserfolge von Frau Grams, als Schülerin von Jan Scholten, beweisen, dass ein derartiger Ansatz basierend auf der Signaturenlehre auch nach acht Jahren Ausbildung zum Scheitern verurteilt ist. Selbst hundert Jahre Ausbildung in Unfug wird keine Ergebnisse bringen.

Die Bilder des Herrn Scholten sehen jedoch schön bunt aus und die dahinter stehende Logik überzeugt homöopathischen Laien voll und ganz, nur nicht die Anhänger der Hahnemannschen Homöopathie oder Vertreter der Schulmedizin.

Kommentar Frau Grams

Grundsätzlich in Frage zu stellen ist bereits die Auffassung, ein homöopathisches Mittel hätte eine „Heilwirkung.“ Tatsächlich machen alle homöopathischen Mittel krank, die Heilwirkung ist die Reaktion der Lebenskraft auf die toxische Wirkung des homöpathischen Mittels. Darüber hinaus erzeugen die homöopathischen Mittel keine „Symptome“ im Sinne der Pharmakologie, sondern eine Verstimmung der Lebenskraft, die sich mitunter in Symptomen äußert, die ihrerseits von der Lebenskraft abhängen. Ein Schema, mit dem diese komplexen Zusammenhänge auf einfache Weise zusammen geführt werden können ist durch die Unberechenbarkeit der Lebenskraft nicht möglich. Allenfalls kann auf grund von häufig auftretenden Symptomen vermutet werden, welches Mittel geeigent sein könnte bestimmte Verstimmungen der Lebenskraft nach dem Simileprinzip zu einer Gegenreaktion anzuregen.

Bei Rückgriff auf die Signaturenlehre in der homöopathischen Praxis versagen jedoch alle Ansätze des Herrn Scholten, welche er bisher vorgestellt hat, genauso wie die Ansätze des Herr Sankaran.

Eine aussagekräftige Doppelblindstudie zu diesen Theorien wurde niemals vorgestellt.

Noch verrückter wird das Ganze durch einige „Heiler“, die mit Hilfe des Pendelns meinen homöpathische Mittel zu bestimmen. Auch so werden niemals heilkräftige Mittel gefunden.

Das Argument dieser Vertreter lautet regelmäßig: Ich fühle mich mit dieser Pendelbehandlung aber besser.

Gegen das Besserfühlen ist nichts einzuwenden, nur hat es nichts mit Gesundheit zu tun. Auch schwer kranke Patienten fühlen sich durch Scharlatanerie besser. Als Ärzte wollen wir jedoch keine Wellness in der Oase bieten, sondern Gesundheit. Und diese wird durch Scharlatanerie nicht hergestellt, sondern nur durch intensive und langwierige Arbeit mit dem Patienten ohne Pendel und Voodoozauber und auch ohne Heilungsversprechen.

Diese ganzen Theorien wurden bereits vor 20 Jahren von zahlreichen ärztlichen Homöopathen in Deutschland verworfen. Sie halten sich erstaunlicherweise jedoch bis heute hartnäckig.

Die logische Konsequenz aus solche abstrusen Theorien ist das Verbot der angeblichen Homöopathie, wie es langsam durch die Abschaffung der Zusatzbezeichnung Homöopathie durch die Ärztekammern einiger Bundes-Länder inzwischen angefangen hat. Dabei wird von den Schulmedizinern verständlicher weise nicht lediglich die Scharlatanerie der Signaturenlehre in der Anmaßung von Homöopathie untersagt, sondern auch die klassische Homöopathie nach Hahnemann. Der Unterschied ist diesen Ärzten nicht einmal bekannt.

Weiteres Beispiel: Sehgal-Methode

Hier wirbt der DZVHÄ für :

Die Methode

Das Besondere der von Dr. M.-L. Sehgal entwickelten Richtung in der Homöopathie ist die Konzentration auf den während der Krankheit veränderten Geist/Gemütszustand. Nur dieser wird zur Arzneimittelwahl herangezogen! Dr. Sehgal entdeckte anhand von chronischen Malariafällen das sich die Totalität des Falles im gegenwärtigen Gemütszustand des Patienten ausdrückt. Der Patient gibt diesen – während er seine Beschwerden berichtet – unbewusst und ohne Absicht preis. Dabei ist die Art und Weise wie er seine Beschwerden beschreibt, seine Wortwahl, sein Tonfall, seine Mimik und Gestik, von entscheidender Bedeutung. Es erfordert scharfe Augen und Ohren vom Therapeuten diese kleinen, aber für die Arzneimittelfindung ausschlaggebenden Veränderungen wahrzunehmen, und in die entsprechenden Rubriken des Geist-Gemüt-Kapitels umzusetzen.

Auch die alleinige Berücksichtigung der Gemütssymptome widerspricht Hahnemann. Er hat stets alle Symptome berücksichtigt.

Die Erfahrung zeigt sogar das Gegenteil: Die Konzentration alleine auf die Gemütssymptome verunmöglicht sogar oft die Bestimmung des heilkräftigen Mittels.

Dafür werden ordentliche Gebühren kassiert:

Teilnehmergebühr Nichtmitglieder: 420

Teilnehmergebühr DZVhÄ-Mitglieder: 420

Das Geld hätten die Teilnehmer besser in die kostenlose Behandlung von mittellosen MItgliedern unserer Gesellschaft inverstiert und damit ein Zeichen der Barmherzigkeit gesetzt. Auch hier verdient der DZVHÄ mit an einer angeblichen Fortbildung in selbsternannter Homöopathie gegen Hahnemann, nur unter einem anderen Namen, diesmal Sehgal. Bezeichnender Weise stammt er wie einige andere Vertreter der Signaturenlehre aus Indien und ist der Deutschen Sprache nicht soweit mächtig, dass er Hahnemann im etwas älteren Sprachstil richtig interpretieren könnte. Seine Schüler offenbar auch nicht.  Von Ärzten der Gegenwart dürfen wir jedoch erwarten, dass sie Hahnemann verstehen und ins Neudeutsche richtig übersetzen können sollten. Das ist leider oft genug nicht der Fall. Ich empfehle deshalb jedem Homöopathieschüler zuerst Hahnemanns Organons 6. Afulage nicht nur zu lesen, sondern auswendig zu lernen. Wer das richtig verstanden hat, kann mit homöopathischen Selbstversuchen anfangen um die Mittelwirkung an sich selbst zu erproben. Auf diese weise können wir Homöopathie verstehen lernen.

Philosophische Diskurse über die Unmöglichkeit des Heilens mit Homöpathie durch die Kritiker sind intellektuelle Hochmut und zeugen von Unwissenheit. Diese Leute haben Hahenmann weder verstanden noch in der Praxis umgesetzt. Wissenschaft sieht anders aus, als diese Leute vorgeben.